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Ab nach Menorca

Für die ziemlich genau 200 nm nehmen wir uns etwa 48 Stunden Zeit und schauen mal, wie unsere Planung so „rauskommt. Das Ziel ist typischerweise, am Vormittag einzutreffen, um dann im Hellen zu ankern und sich den Rest des Tages erholen kann.

Das erste Mal testen wir ein Wind Routing von dem App Hersteller Predict Wind. Mit diesem Programm werden die verschiedene Windmodelle (Europäisches, Amerikanisches und weitere Wetterberechnungen) nebeneinander gelegt und abhängig von den möglichen Bootsgeschwindigkeiten bei entsprechender Windstärke verschiedene Kurse vorgeschlagen. Wenn alle ähnlich verlaufen, sind die Vorausberechnungen vermeintlich einfach, wenn die sich sehr unterscheiden, muss man selber nach der Meteorologie schauen oder abwarten.

Es gilt: Der geduldige Schiffer hat immer guten Wind. Wir hatten den und ab geht die Post.

Hier das Windrouting unserer Strecke. Unten sieht man den zeitlichen Verlauf und die Farben – blau wenig, grün mehr, gelb noch mehr Wind und bei rot ist dann Reffen angesagt – stehen für die Windstärken (Böen von max. 2 Bft mehr als die angegebene Windstärke muss man einkalkulieren und darauf vorbereitet sein.)

Wir sind also nicht direkt gefahren, sondern, wie vorgeschlagen, einen südlichen Bogen. Der Wind war wie beschrieben, das hat gut geklappt. Dass das erste Stück eng war, wisst Ihr ja schon, das zweite Stück war dann eher länger – 200 nm (370 km).

Hier ist die Abfahrt von Sardiniern.

Wir sind um 10:30 abgefahren und waren zwei Tage später da. Zwischendurch der Wechsel der Gastlandflagge.
Am Ende hat uns leider der Wind verlassen, dafür gab es eine alte ca. 2m Welle, die das Boot und uns ordentlich durchgeschüttelt hat. Nach der Ankunft sind wir vor Anker gegangen, haben gebadet und uns dann den Ort Es Grau – etwas nördlich der Hautstadt Mahon – angesehen. Ein gut bestückter Supermarkt gibt es auch und eine Bar für das Anlegebier – dazu noch später am Abend noch Burger und Chips – lekker. Jetzt werden wir uns Menorca ansehen und dann geht es Richtung Festland.

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Navigation in engen Gewässern

Ja, es wird ein wenig technisch aber, wie ich finde, auch interessant, also los.

Für die Abfahrt von Sardinien Richtung Menorca hatten wir unseren Ankerplatz gut geschützt in türkisfarbenem Wasser direkt an einer engen Durchfahrt ausgesucht.

Anker auf ging es am Vormittag gegen 10:30 Uhr MESZ (MittelEuropäische SommerZeit), dann ein Stück nach Norden und links ab in die Engstelle.

Die Belle Amie ist des graue Boot in der Mitte der konzentrischen Kreise und wir fahren genau auf dem pinkfarbenem Strich, der die günstigste Route beschreibt. Ab unsere Position wir die Linie von unserer blauen Vorauslinie überdeckt. Hinter dem 0,75 nm Kreis gibt es in der Flucht zwei Seezeichen (Landmarken) und wenn die beiden genau hintereinanderstehen, ist man richtig. Hier im Bild die Nähere mit weißem Strich, die Hintere etwas links versetzt dahinter fast auf einer Linie = wir sind richtig – puh.

Immer wieder peilen wir die anderen beiden Markierungen – hier in meiner präzisen, unnachahmlichen Art rot markiert – an, um den richtigen Zeitpunkt zum Kurswechsel zu treffen. Auf diesem Bild sind die noch weit auseinander und „wandern“, je näher wir der Kreuzung kommen mehr und mehr zusammen.

Je weiter wir also auf der einen Linie fahren, desto näher kommen sich diese beiden. Am Treffpunkt, kreuzen sich die beiden pinkfarbenen Linien auf unserer elektronischen Karte.

Hier haben wir etwas zu spät Ruder gelegt, man muss aber auch auf andere, die auf denselben Linien fahren Rücksichten nehmen, wenn auch ungerne ;-). Diese Markierung müssen dann genau hinter uns übereinander liegen.

Auf dem Weg kann man gut erkennen, warum das Einhalten des Kurses nicht unwichtig ist, hier sind wir genau am Schnittpunkt der beiden Kursempfehlungen, also: Ruder nach Backbord (links) legen und nach hinten sehen, wann der neue Kurs anliegt.

Wie man deutlich sieht – und in den Nachrichten ist auch nix von einer Havarie eines Deutschen Segelboots im Norden von Sardinien gekommen – haben wir – genauer Moni – den Weg perfekt aus den Untiefen gefunden.
Jetzt geht es auf einer südlichen Bogen nach Menorca. Der Weg ist zwar etwas weiter, dafür umfahren wir aber eine mögliche Schwachwindzone nördlich – und so war es dann auch.

Zwischendurch und mitten in der Nacht gab es ein tolles Mondlicht zu bestaunen – hier für die, die es im WhatsApp-Status verpasst haben. Die Mobiltelefone der aktuelleren Genration machen sehr schöne Aufnahmen in der Dunkelheit.

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Es riecht so 2. Teil

Den neuen Fäkalientank haben wir erstmal nur eingebaut, aber noch nicht angeschlossen. Der Messsensor passte nicht genau, es fehlte ein 90° Krümmer und den haben wir erst auf Sardinien gefunden – kein Edelstahl dafür zunächst irgendein verchromtes Buntmetall.

Noch schnell den Sensor in das Bordnetz integrieren – Moment, aus dem Sensor kommen vier Leitungen und das Bordnetz benötigt nur drei und aus der Anleitung geht es nicht hervor – nach Rücksprache mit dem Sensorhersteller dann zwei der vier Drähte angeschlossen und siehe da, es gibt ein Signal.

Als nächstes müssen die Schläuche wieder mit Toilette, Tank, Pumpe, Seeventil, Überlauf und Absaugöffnung verbunden werden. Kein Klacks und nach einem Tag ist es soweit und wir können uns mit der Kalibrierung des Sensors beschäftigen.

Dieser Wert ist der „leer“-Wert. In der Folge füllen wir in 5 Ltr. Schritten den Tank (mit Süßwasser, falls es nicht gleich dicht ist) bis zum Überlauf auf und notieren die Werte. Diese Landen dann im Bordsystem und der Tank kann in Betrieb gehen.

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Bahnfahren Rom – Bregenz und Bregenz Rom

Flugscham spielte schon eine Rolle bei der Überlegung einen Kurztrip zum Zahnarzt nach Langenargen zu unternehmen und so haben wir eine Bahn – Hin- Rückverbindung für rund EUR 450,- gebucht – so weit, so einfach.
Super fanden wir, dass wir für die 90 Minuten Nahverkehrsverbindung von dem Hafen in Ostia bis nach Rom nur EUR 1,50 bezahlen mussten. Nicht so toll war, dass zwei Frauen am U-Bahn Bahnsteig versucht haben, Moni auszurauben – ganz klassisch. Moni hat top reagiert und die beiden sind dann kurz vor dem Schließen der Türen aus dem Zug gesprungen und in der Menge verschwunden.

Wir sind also etwas aufgeregt aber überpünktlich in Roma Termini einem der Hauptbahnhöfe angekommen. Der Zug ist pünktlich – auf die Minute – und wir finden unseren reservierten Platz. Alles super es geht mit über 300 km/h Richtung Verona. Auf dem Weg dorthin bekommen wir schon die Nachricht, dass unser Anschlusszug nach Innsbruck eine kleine Verspätung hat, was besonders blöd ist, weil wir beim dann folgendem Umstieg in Innsbruck nur 12 Minuten Zeit haben – ein schmales Zeit Fenster wird noch schmaler.

In Verona 40 Minuten Umsteigzeit – alles gut. Unser Anschluss hängt jetzt schon 15 Minuten, kommt dann aber und in der App steht, dass wir es schaffen werden und unseren Zug nach Bregenz erreichen können. Bange schauen wir immer wieder auf die Uhr, verfolgen, wie die Minuten verstreichen und sehen in Innsbruck nur noch die Rücklichter. Der nächste Zug nach Bregenz fährt eigentlich in einer Stunde, hat aber auch schon 50 Minuten Verspätung.
Für unsere Freunde, die uns in Bregenz abholen wollten, wird es eine echte Hängepartie – aus 23:00 wurde am Ende 01:00 Morgens.
Nochmal vielen Dank, das wir nicht in Österreich gestrandet sind 🙂

Man lernt ja dazu… Für die Rückfahrt haben wir uns dann für einen zwei Stunden früheren Zug ab Bregenz entschieden – das Ticket war aber Zug-genau gekauft, der Kontrolleur hat es natürlich bemerkt und uns mit einer Verwarnung weiterfahren lassen – Danke!
Kaum eingestiegen, haben wir von der App eine Nachricht erhalten, dass unser eigentlicher Zug ab Bregenz schon 90 Minuten Verspätung hat. Gut dass wir früher gefahren waren. So hatten wir zwar 120 Minuten Wartezeit in Innsbruck aber alle folgenden Züge erwischt und waren dann pünktlich in Roma. Wieder 1,50 EUR für die 90 Minuten Nahverkehr und Zack – auf dem Boot. Anlege Bier und schlafen, Gute Nacht.

Ach ja, Gepäck hatte wir natürlich auch dabei. Alles Teile für das Schiff. Das große Blechstück ist der Fäkalientank.

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Straße von Messina

Ein wenig Respekt hatten wir ja schon, was es da alles zu beachten gab, Verkehrstrennungsgebiete, Schiffsverkehr, Schwertfischfischer und natürlich die Skylla (griechischen Mythologie, Meeresungeheuer mit dem Oberkörper einer jungen Frau und einem Unterleib, der aus sechs Hunden besteht) aber das weiß ja sowieso ein Jeder.

Aber vor der Scylla mussten wir zunächst da durch.
Normalerweise ist so ein Verkehrstrennungsgebiet (VTG) wie eine Autobahn für die Groß- und Berufsschifffahrt. Als kleines Boot hält man sich am Rand oder fährt gar nicht erst drauf, so haben wir es gemacht. Weil es aber, wegen der fehlenden Brücke – und es wird, wenn man den Protesttafeln am Ufer glauben kann, auch noch eine ganze Weile so bleiben – einen regen Fährverkehr gibt, haben die Zuständigen im spannendsten Bereich einen Kreisel in die Schifffahrtsstraße eingebaut, im Bild unten zu erkennen.
Und Tidenstrom gibt es auch und zwar reichlich. Es kommt auf das richtige Timing für die Durchfahrt an.
Wir haben, wie schon erwähnt, unseren Kurs am Rechten Rand gesteckt (graue Linie mit roten Punkten) und sind unter Motor genau dort entlang gefahren.
Langweilig war uns nicht, es gab echt viel zu gucken.

Als wir dann dort raus waren, sahen wir die sehr sonderlichen Boote der Schwertfischfischer, die seit Generationen mit Harpunen auf die Jagd gehen. Im Ausguck oben auf dem Turm stehen die Spotter und dort ist auch ein Fahrstand. Der Harpunier steht vorn auf dem Ausleger und harpuniert die Schwertfische, die knapp unter der Oberfläche ihrerseits auf der Jagd sind.
Wir haben nachgefragt, es werden an guten Tagen fünf bis sechs Tiere erlegt. Wir wissen aber nicht, ob pro Boot oder insgesamt – mei, Italienisch ist nicht trivial und der Italiener spricht gerne mal kein Englisch.

In dem Hafen von scilla (ja, das Meeresungeheuer betreibt jetzt eine Hafen nebst nettem Örtchen) waren wir dann zwei Tage an einer Boje mit Schlauchboot Shuttle Service. Im selben Hafen waren auch einige diese Schwertfischfischerboote festgemacht. Leider kann man auf dem Bild nur den Ausguck (links in blau – das weiße ist eine Laterne) erkennen aber dafür die Belle Amie im Hintergrund in voller Schönheit.

Uns hat es beim Meeresungeheuer gefallen, sehr sogar.

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24 Tage – 899 sm

Wir haben einen Zeitplan. Am 07. Juni müssen wir im Hafen Ostia – Porto turistico di Roma sein. Dort werden wir unsere Belle Amie für 3 Wochen alleine lassen. Wir fahren mit dem Zug von Rom über Verona und Innsbruck nach Bregenz, wo uns hoffentlich mitten in der Nacht ein lieber Mensch abholt. Dann haben wir in LA Zeit für Zahnarztbesuche und natürlich die anstehenden Wahlen.
Hier der Schnelldurchlauf der letzten 24 Tage und 899 Seemeilen:

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Von Griechenland nach Italien

Am Sonntag, 19.05.24, ist es dann soweit. Wir verlassen Griechenland und segeln nach Italien. Der Wind war in unserem Sinne vorhergesagt, also entweder von achtern oder südlich. Und wie oft kam es anders.
In Italien angekommen hatten wir 218 Seemeilen hinter uns, waren 40 Stunden unterwegs (inklusive einer Stunde Zeitumstellung) und haben 25 Stunden motoren müssen.
Und was sind die Unterschiede zwischen Griechenland und Italien?
Als erstes fällt uns auf, dass Italien deutlich weniger geschützte Buchten hat und wenn es denn mal Marinas gibt, sind diese extrem teuer. Ab 65 € bis 180 € für eine Nacht und dann oft ohne Strom, Wasser, WC oder Duschen. Im Vergleich dazu hatten wir in GR tolle Häfen, z. B. Linaria Marina auf Skiros, 34 € pro Nacht, aber mit allem. OK, in Lavrion bei Athen hat die Marina auch 74 € berechnet.
Nach Durchfahrt der Straße von Messina haben wir in Scilla 2 Nächte an einem Bojenfeld verbracht, da wir unbedingt mal wieder eine ruhige Nacht brauchten. Hier kostet das Festmachen 50 € pro Nacht und außer einem Shuttleservice zum Land gibt es nichts.
Fazit: Wenn wir wieder von der anderen Seite des Atlantiks zurück sind, ist Griechenland unser Ziel.

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Windvorhersagen und die Brücke von Patras

Als wir am Donnerstag, 16.05.24, Richtung Patras starteten, hat Windy ab Nachmittag Böen bis ca 35 Knoten vorhergesagt. Erst hatten wir einen schönen Wind von achtern und konnten mit Gennaker wunderbar segeln. Bei 20 Knoten Wind geht der Gennaker runter und die Genua raus. Und der Wind nimmt ständig zu.
Erst sind es 40 Knoten, dann fängt der Plotter mit Warnungen bei 45 Kn an zu piepsen und schließlich sehen wir 52 Kn. Wir sind nur noch unter Motor und Olaf steuert von Hand.
Unter der Brücke von Patras durch und wir können sehen, dass die LKWs auf der Brücke teilweise stillstehen. Kurz nach der Brücke steuern wir eine kleine, nicht sehr geschützte Bucht an und werfen den Anker. Das ist bei 45 Knoten Wind und viel Welle nicht einfach. Erst beim 5. Versuch hielt der Anker und ich bekomme den Titel „Bugheldin“ verliehen.
Es war eine unruhige Nacht.

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Kanal von Korinth

Wie wir alle wissen, wurde der Kanal von Korinth 1881 bis 1883 erbaut. Seitdem verbindet der Kanal von Korinth den Saronischen Golf  mit dem Golf von Korinth. Dadurch wurde eine Durchfahrtmöglichkeit geschaffen, um dem Schiffsverkehr die etwa 600 km lange Fahrt (von Piräus bis Patras) rund um die Peloponnes zu ersparen.
Wir sind durchgefahren, weil wir Lust darauf hatten und es war definitiv ein Highlight unserer Reise.
Nachdem die Passage für den 15. Mai um 11.00 Uhr gebucht war, kamen wir am Abend vorher an und ankerten in der Wartezone. Die Anweisung lautete, sich am Durchfahrtag um 8.00 Uhr beim Tower anzumelden. Olaf hat das ordnungsgemäß getan und erhielt unmittelbar das GO. Er schmeißt also den Motor an und mich somit aus dem Bett.

  • Hier sieht man das Ergebnis der Bauarbeiten, die bis Ende April am Kanal ausgeführt wurden.

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Pläne, Planänderungen und Nachtfahrten

Wie singt Robbie Williams so schön: …I sit and talk to God and he just laughs at my plans…
Wir sitzen und studieren den Wind über „Windy“ und entscheiden, wann wir mit dem besten Wind zu unserem Ziel segeln. Und wie meistens, kommt es anders.
Oder, auch möglich, der Kapitän wirft spontan die Pläne um.

Plan 1:
Nachdem das Boot aus dem Winterschlaf geholt, alle Reparaturen und Neueinbauten erledigt sind, fährt man erstmal nach Elounda, ca 11 sm, und checkt, ob alles funktioniert. So ist man bei möglichen Problemen nicht weit weg von professioneller Hilfe. Bleibt dort über Nacht und von dort dann weiter.
So der Plan – am Mittwoch, 08.05. um 13.00 Uhr den Tankwagen bestellt, von vielen netten Menschen und Freunden Abschied genommen und zack, springt der Motor nicht an. Also Starterkabel eingesetzt und zum Tanken. Und raus aufs Meer Richtung Elounda.
Weiterfahrt sollte dann am Donnerstag in aller Hergottsfrühe nach Milos sein. 120 sm und somit die erste Nachtfahrt. Angekommen in Elounda, geankert, gefaulenzt – bis kurz vor 18.00 Uhr.
Planänderung: Olaf und Windy zeigen den geeigneten Wind für unsere Richtung nun nur noch für die kommende Nacht – also ratzfatz Anker hoch und raus.
Und ich hatte so Schiß vor der Nachtfahrt. So hatte ich keine Chance, mir lange Gedanken und Sorgen zu machen, sondern raus und rein ins Vergnügen.
Und wie wars? Von 20 Stunden Fahrt konnten wir nur 3 Stunden segeln, weil der Wind überhaupt nicht da war. Da ich nicht die Fähigkeit habe, sofort und überall einzuschlafen, war ich bis 5:00 Uhr wach und Olaf konnte 2 x 2 Stunden schlafen. Ansonsten war die Nachtfahrt entspannt. Es gab kaum Welle, das Radarbild zeigt wunderbar, ob und welche Hindernisse im Weg sind und so war meine erste Nachtfahrt richtig gut.
In Milos sind wir dann am Donnerstag, 09.05., um 14.00 Uhr angekommen, haben vor Adamantas geankert und erstmal ein Nickerchen gemacht.

Plan 2:
Da bis einschließlich Samstag Nordwind mit Böen bis zu 35 Knoten angesagt ist, beschließen wir, am Sonntag Richtung Korinth aufzubrechen und Freitag und Samstag in der Bucht liegen zu bleiben. Dieser Wind würde einen Halbwindkurs ermöglichen und die Welle vom Starkwind hätte sich schon etwas beruhigt.
Am Donnerstag noch schnell das Dinghi ins Wasser und an Land eine neue Starterbatterie gekauft. Nach einem Telefonat mit dem entsprechenden Händler, hat er diese sogar zu uns gebracht. So ist Griechenland.
Das Wetter in Milos ist eher schlecht, sehr viel Wind, bewölkt und auch kühl.
Am Freitagabend wollten wir mit dem Dinghi zum Essen fahren, aber der Elektromotor hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Fehlermeldung E45. Für den Wechsel auf den Hondamotor hat es einfach zu viel Welle und so bleiben wir an Bord und kochen selber.
Und dann die Planänderung:
Es ist Samstag, ich liege lesend im Bett, Olaf hat einen Plan, also eine Änderung. Wir fahren jetzt schon los, da am Sonntag der Wind schwächer werden soll, als bisher gedacht. Obwohl ich noch nicht in der Lage war, klar zu denken, sind die Argumente schlüssig. Und so holen wir den Anker ein und fahren los.
Und aus der Bucht raus erwartet uns viel Wind und noch mehr Welle. Wir sehen bis zu 40 Knoten und die Welle ist sicher 3 m hoch.
Und wieder müssen wir motoren, weil die Furlingleine aus der Halterung gerissen ist und beim vorhandenen Windwinkel das Groß nur als Stützsegel dienen kann.
So sind wir 13,5 Stunden unterwegs nach Ermioni und kommen nachts um 1:25 Uhr an. Ankern in der Bucht, noch ein Anlegebier und dann ins Bett.
Und zu meiner Überraschung ging es mir in diesem Wellenbad nicht gut. Mir war nur flau, leichte Kopfschmerzen und erst nach Einsetzen der Dunkelheit, weniger Wind und weniger Welle ging es mir wieder gut. Stellt Euch vor, ich konnte die ganze Zeit nicht lesen! Es muss mir wirklich schlecht gegangen sein 😉
Fazit: Egal welcher Plan oder neuer Plan – es kommt irgendwie anders. Aber es verbessert unsere Fähigkeiten und nimmt von einigen Vorhaben den Schrecken, z. B. in Dunkeln ankern und überhaupt nachts zu segeln.

Und hier noch ein paar Fotos dazu:

Wellenbad

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