Technik

Navigation in engen Gewässern

Ja, es wird ein wenig technisch aber, wie ich finde, auch interessant, also los.

Für die Abfahrt von Sardinien Richtung Menorca hatten wir unseren Ankerplatz gut geschützt in türkisfarbenem Wasser direkt an einer engen Durchfahrt ausgesucht.

Anker auf ging es am Vormittag gegen 10:30 Uhr MESZ (MittelEuropäische SommerZeit), dann ein Stück nach Norden und links ab in die Engstelle.

Die Belle Amie ist des graue Boot in der Mitte der konzentrischen Kreise und wir fahren genau auf dem pinkfarbenem Strich, der die günstigste Route beschreibt. Ab unsere Position wir die Linie von unserer blauen Vorauslinie überdeckt. Hinter dem 0,75 nm Kreis gibt es in der Flucht zwei Seezeichen (Landmarken) und wenn die beiden genau hintereinanderstehen, ist man richtig. Hier im Bild die Nähere mit weißem Strich, die Hintere etwas links versetzt dahinter fast auf einer Linie = wir sind richtig – puh.

Immer wieder peilen wir die anderen beiden Markierungen – hier in meiner präzisen, unnachahmlichen Art rot markiert – an, um den richtigen Zeitpunkt zum Kurswechsel zu treffen. Auf diesem Bild sind die noch weit auseinander und „wandern“, je näher wir der Kreuzung kommen mehr und mehr zusammen.

Je weiter wir also auf der einen Linie fahren, desto näher kommen sich diese beiden. Am Treffpunkt, kreuzen sich die beiden pinkfarbenen Linien auf unserer elektronischen Karte.

Hier haben wir etwas zu spät Ruder gelegt, man muss aber auch auf andere, die auf denselben Linien fahren Rücksichten nehmen, wenn auch ungerne ;-). Diese Markierung müssen dann genau hinter uns übereinander liegen.

Auf dem Weg kann man gut erkennen, warum das Einhalten des Kurses nicht unwichtig ist, hier sind wir genau am Schnittpunkt der beiden Kursempfehlungen, also: Ruder nach Backbord (links) legen und nach hinten sehen, wann der neue Kurs anliegt.

Wie man deutlich sieht – und in den Nachrichten ist auch nix von einer Havarie eines Deutschen Segelboots im Norden von Sardinien gekommen – haben wir – genauer Moni – den Weg perfekt aus den Untiefen gefunden.
Jetzt geht es auf einer südlichen Bogen nach Menorca. Der Weg ist zwar etwas weiter, dafür umfahren wir aber eine mögliche Schwachwindzone nördlich – und so war es dann auch.

Zwischendurch und mitten in der Nacht gab es ein tolles Mondlicht zu bestaunen – hier für die, die es im WhatsApp-Status verpasst haben. Die Mobiltelefone der aktuelleren Genration machen sehr schöne Aufnahmen in der Dunkelheit.

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Es riecht so 2. Teil

Den neuen Fäkalientank haben wir erstmal nur eingebaut, aber noch nicht angeschlossen. Der Messsensor passte nicht genau, es fehlte ein 90° Krümmer und den haben wir erst auf Sardinien gefunden – kein Edelstahl dafür zunächst irgendein verchromtes Buntmetall.

Noch schnell den Sensor in das Bordnetz integrieren – Moment, aus dem Sensor kommen vier Leitungen und das Bordnetz benötigt nur drei und aus der Anleitung geht es nicht hervor – nach Rücksprache mit dem Sensorhersteller dann zwei der vier Drähte angeschlossen und siehe da, es gibt ein Signal.

Als nächstes müssen die Schläuche wieder mit Toilette, Tank, Pumpe, Seeventil, Überlauf und Absaugöffnung verbunden werden. Kein Klacks und nach einem Tag ist es soweit und wir können uns mit der Kalibrierung des Sensors beschäftigen.

Dieser Wert ist der „leer“-Wert. In der Folge füllen wir in 5 Ltr. Schritten den Tank (mit Süßwasser, falls es nicht gleich dicht ist) bis zum Überlauf auf und notieren die Werte. Diese Landen dann im Bordsystem und der Tank kann in Betrieb gehen.

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Winchen

Winchen oder Winden sind kleiner Helferlein, die Seile mit großer Kraft anziehen können. Dazu müssen die Getriebe regemäßig gewartet werden und dann laufen die, wie „geschmiert“ – klar.
In der vergangenen Saison, bin ich nicht dazu gekommen oder hatte keine Lust aber immer mit schlechtem Gewissen. Jetzt war es soweit und es war SEHR nötig, wie man sieht.

Altes Fett ist auf jeden Fall besser als keins. Eine ganze Menge Teile. Die beiden Elektrowinschen waren ja noch ganz OK, aber… die Schotwinschen haben es echt nötig gehabt.

Und nach der Behandlung fast wie neu:

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Lithium – ein gamechanger

Das ist ja einfach, Batteriefach ausmessen, LiFePo Zellen bestellen, BMS dran, ein paar Strippen (Überbegriff für elektrische Leitungen), einbauen, vorhandene Elektronik umprogrammieren, fertig. Dauer…. naja

Ein Schwedischer Liegeplatznachbar hatte im Herbst erwähnt, dass er in 2024 mit dem Auto von Stockholm nach Kreta fährt und in Lindau vorbei kommt. Meine Frage, ob er Lithium Batterien mitnehmen kann, hat er zustimmend beantwortet und so habe ich beschlossen, mich im Herbst/Winter mit dem Eigenbau von Lithiumbatterien zu beschäftigen.
Der Versand per Post oder Spedition ist derzeit extrem schwierig bis unmöglich und so kam mir das Angebot sehr entgegen.

Nachdem die Zellen da waren und ich gefühlt eine Million YouTube-Videos zu dem Thema angesehen hatte, erschien alles ganz einfach, war es tatsächlich auch aber zeitraubend. Zunächst hatte ich mich für ein BMS (BatterieManagementSystem) von Daly entschieden. Das hat meine Erwartungen aber in keiner Weise erfüllt und ich habe dann ein BMS von JK erworben. Die machen genau das was sie sollen und halten alle Zellen auf fest dem identischen Niveau – genial. Eine besondere Hilfe war der Kanal von Andi, den ich hier gerne und wärmstens empfehle. https://www.youtube.com/@OffGridGarageAustralia (neues Fenster)

Michael, der Schwede, und seine Frau Marie haben die Batterien in Lindau übernommen und die waren dann einen Tag nach uns auf Kreta – das war super!
Vielen Dank

Wenn der Wagen Euch irgendwo überholt hat, da waren unsere beiden Batterien und der Akku vom Außenborder und der Victron Inverter/Charger. Alles entweder sehr schwer oder quasi nicht versendbar.

Und dann kam der Tag des Einbaues. Es passt nicht, über Winter ist das Batteriefach kleiner geworden, genauso, wie die Kleidung, die nach dem Fest nicht mehr passt. Mensch hab ich mich geärgert – puh!
Aber, jetzt sind die eingebaut und heute laden die gerade per PV-Anlage auf – läuft. Nur die Verkabelung – die hatte auch nicht gepasst – huch – muss ich, wenn ich das richtige Werkzeugt habe, nochmal „hübscher“ machen.

Die alten Batterien haben wir noch, falls etwas nicht so funktioniert, wie gewünscht, eingelagert und heute lädt die Photovoltaik schon den ganzen Tag die LiFePos – es wird…. glaube ich fest.
Hier sieht man:
Erstes Bild: Am Mittag 522 W Leistung, dann
Zweites Bild: Tageserlös bis 17:26 Uhr. Und
Drittes Bild: Der Ladestand der Batterie ist von 26% am Morgen jetzt bei 61% – Morgen Abend ist die voll – ich bin begeistert.

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Vorbereitende Arbeiten und kein Ende…aber bald :-)

Es geht wieder los – also zunächst mit der Arbeit und zwar:

Wir einige wissen, stand unsere Belle Amie über Winter an Land und weil das Leben auf einem Schiff ohne Wasser beschwerlich ist, waren wir bis zur Einwasserung eine Woche in einem nahe gelegenen Appartement.

Als erstes Stand der Einbau des neuen Bugstrahlruders an. Das ging fast einfach so, auch der elektrische Anschluss = easy-peasy.

Das ging tatsächlich flott.

Dann gleich noch die Logge (Geschwindigkeit durch das Wasser) erneuert, auch schick.

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Geräteträger

Lehnt Euch zurück, holt Euch ein Getränk, es geht länger.
Der regelmäßige bange Blick auf den Batteriestand nervt und es muss eine Lösung für die Energieprobleme her, kurz, wir brauchen Photovoltaik. Um die irgendwo montieren zu können, spielen wir mit dem Gedanken einen Geräteträger anfertigen zu lassen, auf den dann die Module montiert werden können.
Die erste Planung zeigt, gar nicht so einfach, also machen wir vom Dinghi, vom Ufer und mit der Drohne von oben Aufnahmen, in die wir dann Möglichkeiten einzeichnen wollen, damit wir mal einen Eindruck bekommen. Gesagt getan, Dinghi zu Wasser Fotos machen, Drohne starten und schnell noch ein Bild von hinten.

So also der Plan und damit der Edelstahlschweisser ungefähr eine Ahnung bekommt, wie groß das werden soll, habe ich noch eine Fotomontage mit den Modulen angefertigt – alles maßstabsgetreu,

Los geht es, Angebot angefragt, erhalten und bestätigt, angezahlt und …. „Chill ma Alter“ (auf Deutsch: Geduld, nicht so schnell!) heißt auf Griechisch „siga siga“ -> im Moment sind Ferien, da geht gar nichts, aber ab September kann bestellt werden und dann geht es gleich mit Vollgas los.

Parallel habe ich noch in Athen Photovoltaikmodule bestellt und einen nötigen Umwandler (MPPT) aber dazu später.
Wir sind also fleißig von Samos, nach Kos hin und her und haben immer mal wieder angefragt, wie es denn so steht…

… und zack am 20. (in Worten: Zwanzigsten) 09. waren alle am Start und es ging los, also nicht gleich – siga siga – erstmal war eine kurze „Anprobe“ auch wegen der Längen und so, die Konsole achtern und das tragende dicke Rohr waren noch nicht dabei, aber gleich morgen, siga siga…

Und tatsächlich „gleich morgen“ also zwei Tage später, am 22.09., ging es weiter und es sah soweit gut aus, nur noch etwas wacklig.

Wir mussten die achterlichen Backskisten freiräumen, dort musste die alten Davits (Ausleger, an die man ein Dinghi hängen kann) demontiert und der neue Geräteträger montiert werden. Also sah es abenteuerlich auf dem Deck aus. Am Ende mit allen Verstrebungen war es aber ein tolles Ergebnis und mit den Photovoltaikmodulen zusammen top. Die elektrischen Leitungen konnte ich noch nicht anschließen, weil zunächst die passenden Stecker fehlten und danach die passende Crimp Zange, also erstmal Richtung Süden aufbrechen, in Kos habe ich dann die Zange leihen können und die Module endgültig anschließen.
Das Endergebnis ist den ursprünglichen Vorstellungen sehr Nahe gekommen und die Anlage bringt die erhoffte Leistung.

Unter dem Strich ist die Arbeit sehr gut gelungen, wir sind sehr zufrieden und können unsern Edelstahlbauer uneingeschränkt empfehlen.
Grüße gehen raus an Georgis Karpathakis, Boats and Parts, Leros.

PV-Module: Der erste Lieferant konnte den Transport nicht organisieren (?); wir hatten natürlich schon bezahlt und dann steigt der Blutdruck schon etwas, wenn man stornieren muss und auf Rückzahlung wartet. Das hat aber geklappt und der neue Lieferant hat die gleichen Module zum selben günstigen Preis innerhalb von drei Tagen für EUR 22,50 von Athen nach Leros geliefert, alles da, super.

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Bimini und Kuchenbude

Das Bimini ist komplett mit Sonnenseitenschutz

und seit 19. September ist auch die Kuchenbude fertig. Diese werden wir als Wintercover nutzen oder im Herbst in der Marina, wenn es auch mal regnen sollte

Diese Arbeiten wurden auf Leros in Lakki ausgeführt, was bedeutet, dass wir hier sehr oft und lange verweilen mussten. Mittlerweile bellen die Hunde nicht mehr, wenn wir vorbei gehen 😉

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Ein Edelstahl-PIN für EUR 2500,-

Manchmal ist es zum… naja, dass der Bugstrahl nicht funktioniert, ist ja schon eine Weile bekannt und dass der Ausbau des Propeller nichts gebracht hat, weil völlig OK, auch. Jetzt habe ich mit Hilfe eine sehr kundigen Nachbarn das System einem ausführlichen Test unterzogen und zunächst ging erstmal gar nichts mehr – OK, fast wie immer, aber ein Zusatzproblem war, dass eine Verbindung aus der Krimpung herausgewandert war und kein Strom mehr floss.

Dank geht raus an Peter und Yolanda von SY Funny Girl! Peter hatte in seinem Fundus nicht nur das nötige Werkzeug, sondern auch das nötige neue Anschlussteil. Wenige Augenblicke später dreht der Motor wieder. Das Geräusch, das entstand klang nicht so schön, eher kratzend und schmirgelnd. Ich habe dann, in der Hoffnung der Brechpin – ein Sollbruchteil zum Schutz des Getriebes – sei defekt, den Motor ausgebaut und dort obigen Edelstahlpin vorgefunden. Der bricht aber im Falle, dass der Propeller durch etwas festgehalten wird nicht, sondern überlastet das Getriebe, dass dann völlig unnötig und wie immer viel zu früh den Weg allen Irdischen geht.

Jetzt ist es also so, dass wir den Getriebeteil, der in dem Querrohr sitzt und den Bugstrahlpropeller antreibt – natürlich unter der Wasserlinie – , tauschen müssen.

Vetus ist ein bekannter und bewährter Hersteller für Bootstechnik und eine kurze Mail führte dazu, das der jetzt ca. 23 Jahre alte Propeller seit 2006 nicht mehr gebaut wurde und auch ein entsprechendes Teil nicht mehr vorrätig ist. Freundlicherweise hat der Mitarbeiter gleich ein Angebot für ein Tauschmodell mitgeschickt, wo wir jetzt wieder zu der Überschrift des Posts kommen. Ein bisschen Krangebühr, Fracht kommen noch dazu und es werden am Ende irgendwie EUR 2500,- sein… wenn nichts dazwischen kommt 😮
Eigentlich brauchen wir gar kein Bugstrahl 🙂

Wir werden das wohl im Herbst auf Kreta tauschen, da kommt das Boot über den Winter sowieso an Land.

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Starlink, mal sehen, was das so bringt, wir werden berichten.

Zunächst haben wir uns für einen wasserdichte Antennenumbau entschieden. Dazu musste der motorische Arm abgeschnitten werden:

Als nächstes das Ganze auf das Endmaß geschliffen und dann in den neuen Rahmen eingebaut.

Das Kabel aus dem alten Fuß ausbauen und nach Vorgabe im neuen Rahmen verlegen und den Ausgang mit Pantera wasserdicht „zuschmieren“.

Anstecken, Deckel drauf und verschrauben – mal sehen, ob dann noch alles geht 😮 .

Der Kabelanschluss sieht jetzt so aus. Den Router werde ich weglassen und die Antenne direkt an meinen Router am WAN-Port anschließen. Für die Stromversorgung habe ich einen 48V PoE (Power over Ethernet)-Adapter erworben und werde den dann entsprechend mit selbst konfektionierten Kabeln anschließen. Ich bin sehr gespannt und werde berichten.

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