Straße von Messina
Ein wenig Respekt hatten wir ja schon, was es da alles zu beachten gab, Verkehrstrennungsgebiete, Schiffsverkehr, Schwertfischfischer und natürlich die Skylla (griechischen Mythologie, Meeresungeheuer mit dem Oberkörper einer jungen Frau und einem Unterleib, der aus sechs Hunden besteht) aber das weiß ja sowieso ein Jeder.
Aber vor der Scylla mussten wir zunächst da durch.
Normalerweise ist so ein Verkehrstrennungsgebiet (VTG) wie eine Autobahn für die Groß- und Berufsschifffahrt. Als kleines Boot hält man sich am Rand oder fährt gar nicht erst drauf, so haben wir es gemacht. Weil es aber, wegen der fehlenden Brücke – und es wird, wenn man den Protesttafeln am Ufer glauben kann, auch noch eine ganze Weile so bleiben – einen regen Fährverkehr gibt, haben die Zuständigen im spannendsten Bereich einen Kreisel in die Schifffahrtsstraße eingebaut, im Bild unten zu erkennen.
Und Tidenstrom gibt es auch und zwar reichlich. Es kommt auf das richtige Timing für die Durchfahrt an.
Wir haben, wie schon erwähnt, unseren Kurs am Rechten Rand gesteckt (graue Linie mit roten Punkten) und sind unter Motor genau dort entlang gefahren.
Langweilig war uns nicht, es gab echt viel zu gucken.
Als wir dann dort raus waren, sahen wir die sehr sonderlichen Boote der Schwertfischfischer, die seit Generationen mit Harpunen auf die Jagd gehen. Im Ausguck oben auf dem Turm stehen die Spotter und dort ist auch ein Fahrstand. Der Harpunier steht vorn auf dem Ausleger und harpuniert die Schwertfische, die knapp unter der Oberfläche ihrerseits auf der Jagd sind.
Wir haben nachgefragt, es werden an guten Tagen fünf bis sechs Tiere erlegt. Wir wissen aber nicht, ob pro Boot oder insgesamt – mei, Italienisch ist nicht trivial und der Italiener spricht gerne mal kein Englisch.
In dem Hafen von scilla (ja, das Meeresungeheuer betreibt jetzt eine Hafen nebst nettem Örtchen) waren wir dann zwei Tage an einer Boje mit Schlauchboot Shuttle Service. Im selben Hafen waren auch einige diese Schwertfischfischerboote festgemacht. Leider kann man auf dem Bild nur den Ausguck (links in blau – das weiße ist eine Laterne) erkennen aber dafür die Belle Amie im Hintergrund in voller Schönheit.
Uns hat es beim Meeresungeheuer gefallen, sehr sogar.
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