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Und es geht los
Nachdem fast alle Arbeiten erledigt waren (ok, die Restliste hat auch noch einige Punkte) wollten wir am Freitag, 12.05., lossegeln.
Aber wie immer bei einem Plan, kam was dazwischen. In den Wochen, in denen wir hier in der Marina liegen, haben wir schon viele Menschen mit spannenden und interessanten Geschichten kennengelernt. Egal, ob sie rund um die Welt gesegelt sind oder im Mittelmeer, jede Geschichte ist es wert, zu hören. Und viele davon sind auch sehr lehrreich.
Am Donnerstagabend waren Anita und Pierre auf einen Wein an Bord, beide sehr segelerfahren und Pierre hat bei der Motorbesichtigung dann gesehen, dass wir unbedingt noch die Dieselfilter reinigen und austauschen müssen. Somit war der Plan für Samstag klar und die Abfahrt auf Samstag verschoben.
Olaf hat die Dieselfilter getauscht (mit meiner handlangerischen Unterstützung natürlich) und es war halt auch wieder ein Tag Arbeit. Zuvor haben wir noch mit der Inspektionskamera in den Dieseltank geschaut, ob hier möglicherweise Dreck drin ist, der die Filter verschmutzt hat. Nach unserem Ermessen war aber alles ok.
Dann noch den Motor entlüften, tausendmal diesen kleinen Pumpschalter drücken und dann doch noch mehr Schrauben lösen, und schon war alles fertig. Juhu.
Samstag der 13. und es geht los
Um alles zu testen, wollen wir nur bis zur nächsten geschützten Bucht segeln. Ca. 10 sm und mit Vorhersage wenig Wind. Ich war ganz schön aufgeregt, ist doch der Hafen eine sichere Angelegenheit und jetzt ist alles ungewiss. Aber genau das wollten wir ja erfahren, also noch eine paar mal tief einatmen und los geht’s.
Zuerst haben wir noch den Stegnachbarn Stephan auf den Mast gewinscht, was ich bei dem doch kräftigeren Wind ganz schön mutig fand. Ging aber alles gut. Super
Dann noch verabschieden und um 14.30 Uhr gings los Richtung Spinalonga. Als die Leinen dann los und wir aus dem Hafen raus waren, war die Aufregung auch weg.
Windvorhersage war eher so 15 Kn, wirklich waren es aber 20 bis 24 Kn und ca 2 m Welle. Damit war nur die Genua draußen und die auch im 2. Reff. Wind kam direkt von vorn
In der Bucht lagen wir ganz alleine und hatten eine sehr ruhige Nacht
Sonntag, 14.05.23
Unser Ziel ist die Insel Dia, direkt gegenüber von Heraklion, in ca. 36 sm Entfernung. Der Wind kam direkt von vorne und wir mussten 7 Stunden motoren. Das Wetter war schön, ich konnte auf dem Achterdeck Yoga machen und Olaf hat schon mal sonnengebadet 😉
In der Bucht war es voll. Eine Menge kleiner Motorboote, Katamarane und Segelboote waren vor Anker. Wir dann zwischen zwei Segelboote, mit denen wir das auch kommuniziert haben. Bevor es dunkel wurde, verschwanden die Boote nach und nach Richtung Heraklion und am Ende blieben nur 4 Segelboote übrig und wir genau mittendrin.
Und wie immer gibt es leckeres Essen.
Montag, 15.05.23
Wir verlassen die Bucht und segeln nach Rethymno, Wind kommt fast von achtern, es ist sonnig und warm. Bei Ankunft haben wir 42,9 sm hinter uns.
Beim Anlegen musste ich eine Boje mit dem Bootshaken einfangen, hochziehen und an der daran befestigten Kette eine Leine durchziehen. Das war sauschwer und dabei habe ich meinen „Eheretter“ ins Wasser befördert. Die Dinger sind einfach perfekt, wenn einer auf dem Vorschiff ist und der Andere am Ruder. Damit können wir uns verständigen, ohne uns die ganze Zeit anschreien zu müssen.
Der neue Ceecoach ist bestellt, liegt auch schon in LA und wird hoffentlich von Uli u. Bernd mitgebracht 😉
Aber tatsächlich hat dann Olaf die Boje hochgezogen, das war zu schwer für mich. Einen starken Mann braucht es einfach immer.
Abends sind wir dann im Ort am alten kleinen Hafen zum Essen gegangen. Das war bisher das teuerste Essen – ein Fisch für 72,00 EUR. Beim nächsten Mal werden wir wohl vorher nach dem Preis fragen.
Dienstag, 16.05.23
In Rethymno fahren wir bereits um 6.00 Uhr, da der Wind für die ersten drei Stunden uns mit einem halben oder achterlichen Wind vorwärts bringen sollte. Aber es hat dann doch lange gedauert, bis er passend kam. Eigentlich wollten wir nach Chania, haben aber dann entschieden, gleich weiter nach Gramvousa zu segeln. Dort angekommen, hat es leider geregnet und von den tollen Bildern, die wir vorher auf Navily gesehen hatten, war nichts zu sehen. Immerhin haben wir 55 sm geschafft – in den 11 Stunden aber fast 9 unter Motor.
Die Nacht in der Bucht ist aufgrund des Schwells extrem ungemütlich und wir sind froh, am nächsten Morgen von dort wegzukommen.
Aber, wenn man am richtigen Ort ankert – vom Schwell mal abgesehen – geht die Sonne sehenswert hinter dem Felsen in der Einfahrt unter 🙂
Mittwoch, 17.05.23
Um 8.00 Uhr geht es los Richtung Kithira. Wir wollen unterwegs entscheiden, ob wir in Antikithira stoppen oder gleich weiter segeln.
Wir haben die ganze Zeit Wind von West mit bis zu 35 Knoten und ca. 3 m Wellen. Trotzdem, dass es relativ ungemütlich war, sind wir nach Kithira in die Bucht Avelomona gesegelt. Ankunft nach 47 sm. Wir ankern zwischen zwei Katamaranen mit Wind von vorne mit 20 – 30 Knoten, aber ohne Welle und die Nacht war sehr ruhig. Spannend ist natürlich immer die Frage, ob der Anker hält. Aber offensichtlich haben wir einen perfekten Anker und wir können beruhigt schlafen.
Donnerstag, 18.05.23
Offensichtlich haben wir eine ruhige Nacht und viel Schlaf gebraucht, denn wir kommen erst spät aus der Koje und fahren erst um 11.00 Uhr los. Als Ziel haben wir uns Monemvassia ausgesucht.
Dieser Tag war einfach perfekt. Der Wind mit 15 bis 20 Kn immer von Westen bei 60 bis 90 Grad und wenig Welle. Es war sonnig und einfach wunderschön.
Aber was ein Verkehrsaufkommen mit Tankern und Passagierschiffen. Da gilt es, besondere Vorsicht walten zu lassen. Und auch wenn wir unter Segel sind, wollen wir nicht unbedingt unser Wegerecht durchsetzen.
Nach 37 sm kommen wir im Hafen von Monemvassia an und bekommen einen Platz von Mateo, den wir vorher kontaktiert hatten, an einem anderen Schiff im Päckchen zugewiesen. Da auf dem Schiff grade keiner da ist, passt das ganz gut. Es ist sehr ruhig und wir konnten ein nettes Essen und eine entspannte Nacht genießen.
Bootsarbeiten, es hört nicht auf -> sagen hier Alle.
Es gibt mal einen Schnelldurchlauf:
Ankerkettenzähler
Ruck Zuck, keine 10 Tage – erledigt 🙂 Also fast, es fehlt noch der elektrische Anschluss des Reed-Kontakts der die Umdrehungen der Kettennuss erkennt.
Vorher war nur:
– Platz für das Steuergerät aussuchen
– Loch war schon da hurra
– Schnell ein zweiadriges Kabel zur Ankerwinsch verlegen
. Mist kein Kabel, also vorher noch eins kaufen
– Es gibt einen Praktiker in Heraklion, super, da fahren wir hin – ein Ausflug, schön. Nebenbei den kleinsten IKEA der Welt beucht, muss man nicht gesehen haben, aber alle sehr nett und hilfsbereit.
– Dann zum Boot, schnell das Kabel verlegen – alles ausbauen, Arme verbiegen, irgendwas irgendwo durchschieben, Kabel ankleben und hinterherziehen – ist schnell gemacht oh je… at the end…
– Den Magneten in die Kettennuss – ach ja, vorher schnell noch ein Loch bohren – kleben und den Reedkontakt so anbringen, dass die Kette den nicht gleich zerstört. Das geht leicht mit einem kleinen Edelstahlblech . ahem, wo bekomme ich jetzt „schnell“ so ein Blech? Naja, rumrenne im Hafen jeden fragen, in Gespräche verstrickt werden, Glück haben und ein Blech bekommen . Stunden später (ging aber eigentlich schnell).
– Blechbearbeitung: klar kein Problem, geschwind abmessen, anzeichnen, Löcher bohren – vorzugsweise an den richtigen Stellen – entgraten, anbauen, zack! fertig.
– Aber jetzt fehlt nur noch ein kleiner Schritt und dazu benötige ich einen Schrumpfschlauch, den habe ich, aber der Heißluftfön läuft nur mit 230V und braucht 1600 Watt, das kann unser Inverter (Victron 12/250) nicht, also im kommenden Hafen mit Landstrom klappt das, wenn nichts wichtigeres dazwischen kommt -> Stichwort Anlegebier.
Impeller tauschen – das ging echt flott, also, wäre es gegangen, wenn nicht der Deckelzugang.., Naja etwas verbaut ist untertrieben. Aber, läuft…
Ein befreundeter Bootsbauer hat mal gesagt, das zwei Gelenke mehr im Arm hilfreich sind – ich weiß jetzt, was er damit meinte!
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time goes by… dran bleiben ist die Devise, also:
Mannomann, es gibt schon viel zu tun, bis es so ist, wie man es möchte…aber, der Reihe nach
Leinen mit Sorgleinen vernäht und die alten rausgezogen, die Sorgleinen sind dann der Platzhalter. Ausgemessen, Länge und Dicke, bestellt, die Gelieferten sind zu dick, also zurückgeschickt, neue geordert, warten – die Lieferungen nach Kreta dauern immer etwa 8 Tage. Jetzt sind die da, dann zusammennähen, einziehen – kurz beten, dass man sich mit der Länge nicht vermessen hat – den Schäkel anknoten, Takelinge anbringen und schon fertig 🙂 Zack 3 Wochen 😮
Ganz wichtig – eigentlich wollte ich hier was von Körperertüchtigung schreiben, es ist aber nur – der Weg zur Bierquelle – also einer davon, hier: der Sehenswerteste: (der sogenannte „Lake“ in Agios Nikolaos)
Ja, und was gab es da so? Einfache Antwort: Bier
Prost!
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Arbeiten und vieles mehr…
Was haben wir alles geschafft in der Zwischenzeit:
Fernbedienung Ankerwinsch
Die Fernbedienung für die Ankerwinsch im Steuerstand eingebaut – dafür musste ein Kabel der Länge nach durchs Boot gezogen werden. Eine Heidenarbeit!
Und im letzten Bild deutlich zu erkennen – das Kabel darf nicht um die Haltebügel geführt werden, sonst muss man nochmal ran 😉
Die Luken fertig eingebaut
Dafür mussten wir die Verblendung kürzen. Das Messen der Abstände mit der Schieblehre war auch so ne Sache
Und Fräsen und Schleifen im Salon ist auch möglich.
Sport
Wir haben uns Springseile und eine Yogamatte besorgt und auch schon Sport gemacht. Zwölf Minuten Springseilen ist ganz schön anstrengend.
Die Leute vom Steg waren auf jeden Fall beeindruckt.
Umräumen
Wir haben weiter hin- und hergeräumt und Platz in den Backskisten geschaffen.
Ich hab jetzt ein eigenes Zimmer !
Plan
Nachdem auch der Impeller getauscht wurde und der Motor einwandfrei läuft, der große Außenborder hängt und die Aufräumarbeiten fast abgeschlossen sind, wollen wir am Freitag, 12.05., lossegeln. Erste Station Elounda – kurze Distanz zum Testen, dann Heraklion ca. 40 sm, weiter nach Rethymon 38 sm.
Das ist der Plan, mal sehen wie es kommt… Wenn Segler sagen, Sie planen morgen nach Osten zu fahren, fahren Sie sicherlich in einer Woche nach Westen 🙂
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Wenn der Eigentümer eines Autos nicht gefunden werden kann…
…dann kann der Fahrer des Travellifts zeigen, was er kann. Hier waren es knapp 5cm. Ein Auto vom Bodensee, Kennzeichen FN-N…:-o
Überhaupt nicht spannend. Wir haben den Wagen trotzdem umgeparkt 🙂
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Gute Aussicht
Ich musste den reparierten Raython Windgeber montieren und habe gleich noch zwei Reflektor Folien am Masttopp angebracht, da können wir unser Schiff in vollen Buchten besser wiederfinden – so der Plan.
Nur mit dem Handyblitz mal in den Hafen fotografiert; ich meine, die Folie reflektiert gut.
Und dann noch kurz unter dem Radar ein neues LED Dampferlicht mit Decksbeleuchtung montiert. Ein ganz schöner Aufwand, die alten Löcher haben natürlich nicht gepasst – war ja fast klar – also am Mast hängend sechs neue Löcher bohren und Gewinde schneiden. Tef-Gel nicht vergessen und anschrauben – war nötig, hat sich aber auch gelohnt.
Sicherheitstipp von der Heimkehr
Moni hat die Relingstützen mit Reflektorklebeband umklebt, damit Skipper, die nicht nach oben zum Ankerlicht schauen, auch unten eine Reflektion erkennen. Die Idee kommt von der Heimkehr.
So sieht es dann im Dunkeln aus, wenn die angestrahlt werden. Wir finden das Ergebnis super.
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Kleine Stelle am RIB kleben
Mit der Hilfe von den Nachbarn – vielen Dank für Kleber (PolyMarine 1-K Hypalon-Kleber) und Zwinge – habe ich endlich das Dinghi reparieren können. Wenn man sowas das erste Mal macht, ist es immer schon spannend. Aber, gut abkleben hilft auch hierbei!
Eigentlich nur eine Kleinigkeit, aber es gilt, wehret den Anfängen.
Reinigen, anschleifen, reinigen natürlich mit dem unvermeidlichen Aceton, abkleben und den Kleber auf beiden Seiten aufbringen, 30 Minuten warten, dann nochmal auf beide Seiten einschmieren. Weitere fünf Minuten warten, zusammenfügen (klebt, wie die Sau) und dann mit so viel Druck, wie möglich, pressen.
Dann noch den kleinen Fitzel „verarzten“
und dann wieder pressen!
Über Nacht trocknen lassen und dann sieht es so aus. Voll Belastbar ist es nach einer Woche. Ich bin zufrieden, mal sehen, wie lange es hält.
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Edelstahl polieren, die Erste
Das Thema wird uns noch länger und immer wieder beschäftigen. Auf jeden Fall mit vollem Einsatz, wie eigentlich ja immer 😉
Jetzt haben wir das ultimative Mittel gefunden: 3M Marine Metal Restorer and Polish, auf Deutsch: Metaal Reiniger und Glans 🙂
Gleich ist Moni einmal rum – ganz schön gut!
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